Samstag, 3. September 2011

Zehnter Jahrestag eines großen Ereignisses


Wir erinnern uns - am elften September 2001 stürzten zwei Flugzeuge in die Twin Towers des World Trade Centers in New York. Aufgrund des mitgeführten Treibstoffes in den Flugzeugen wirkten diese wie riesige Brandbomben. Der (brennende) Treibstoff verteilte sich durch die Fahrstuhlschächte und wurde zusätzlich durch die Materialien in den Büroräumen genährt. In Folge dieser massiven Brände stürzte zuerst der Süd- und ca. eine Stunde später der benachbarte Nordturm ein.
Der Hauptverdächtige für die Anschläge war mit al-Quaida erstaunlich schnell gefunden - US-Präsident Bush verlangte eine Auslieferung von Osama bin Laden - und drohte mit einem Krieg gegen den Terror. Darauf folgte dann auch - ein wenig Später - der Krieg in Afghanistan sowie als indirekte Folge auch der Irakkrieg.

Soweit, so knapp die offiziellen Angaben.

Meinungsbildung²

Demgegenüber stehen - wie bei solchen großen Ereignissen üblich - unzählige Verschwörungstheorien. Dank dem Internet finden diese inzwischen eine Verbreitung in bisher nicht gekanntem Ausmaß - praktisch jeder kann sich informieren wo er möchte und durch Kommentare und weiterführende Links seine Meinung festigen / kundtun. Wie ich bereits in meinen vergangenen Beiträgen geschrieben habe, geht das Internet immer mehr in die Richtung, dass es komplett auf mich personalisiert wird - teilweise geschieht dies bewusst, teilweise geschieht dies unbewusst.
Eine bewusste Personalisierung ist zum Beispiel, wenn ich mir eine Reihe Nachrichtenportale meines Vertrauens einrichte, welche sich - zum Beispiel mit den Verschwörungstheorien des 11. Septembers befassen. Hier sauge ich dann sämtliche interessanten Nachrichten zum Thema auf - und wenn woanders etwas wiederlegt werden würde, was hier behauptet wird, würde ich es niemals mitbekommen. Natürlich ist das auch umgekehrt der Fall. Wenn ich also nicht an die Verschwörungstheorien glauben möchte, gibt es durchaus auch Seiten, welche die offizielle Version stützen. Hier würde man wahrscheinich erst etwas von den neuen Theorien mitbekommen, wenn diese zu wiederlegen wären...
Eine unbewusste Personalisierung findet durch die größten Websites unserer Zeit statt - Facebook filtert ab einer gewissen Freundeanzahl aus, welche Nachrichten gezeigt werden. Je nachdem, bei wem man öfter auf Links klickt. Wenn man sich also absichtlich auch ein paar Leute der Gegenströmung in der Liste behält, werden diese irgendwann nicht mehr angezeigt, weil der Artikel zu selten geklickt wird.
Auch durch Google wird personalisiert - die Suchergebnisse werden auf den Nutzer angeglichen. Bei einer Suchmaschine kann das auch sehr nützlich sein - woher soll sie auch wissen, ob beim Suchwort Golf das Auto, das Meer oder der Sport gemeint ist. Der Spaß hört aber eben dort auf, wo Meinung gebildet wird - wenn ich in den Google News plötzlich nur noch Meldungen bekomme die mich interessieren (die meine Meinung wiedergeben) - dann wird Google News auch tendentiell nur noch diese ausstrahlen, weil die anderen einfach nicht geklickt werden.

Kann das das Ziel sein?

Eigentlich bringt einen das nicht wirklich zum Ziel - normalerweise will man doch die Wahrheit erfahren - oder nicht? Ich würde zumindest gern die Wahrheit erfahren, soviel ist sicher. Aber sind wir manchmal vielleicht auch einfach zu bequem, die eine oder andere Seite zu hinterfragen und lesen dann doch lieber Artikel, die unseren Standpunkt stützen? Wie sagte einst Sascha Lobo in einem seiner Beiträge? Wer sich 10.000 Stunden mit etwas beschäftigt, gilt als Experte - aber wenn sich jemand 10.000 Stunden nur mit Verschwörungstheorien zum Thema beschäftigt - ist er noch lange kein Experte.


Nun ja... Jetzt bin ich vom eigentlichen Thema des Postings noch einmal ausführlich auf das Thema des Blogs eingegangen - kommen wir also

zurück zum elften September...

Wie schon erwähnt gibt es hier Verschwörungstheorien welche - meiner Meinung nach - durchaus Beachtung verdient haben. Einen sehr guten, für meine Begriffe objektiven Anlaufpunkt stellt Verschwoerungen.info dar - hier werden in der Regel beide Seiten beleuchtet.

Weil ich auch keinen unendlich langen Beitrag schreiben möchte, werde ich versuchen, die gängigste Version kurz zusammenzufassen.

Diese nimmt an, dass die Anschläge von den USA zugelassen oder gar selbst durchgeführt wurden. Dafür sprechen unter anderem folgende Argumentationen
  • Ein Brand durch Flugzeugbenzin hätte nicht gereicht, eine derart gigantische Stahlkonstruktion wie die Twintowers zum Einsturz zu bewegen
  • die Twintowers fallen viel zu schnell (nahezu freier Fall) und viel zu gleichmäßig
  • Das World Trade Center 7 stürzt ohne erkennbaren Grund in nahezu freiem Fall ein
  • Eine Sprengung wird vermutet (so sollen auch Sprengstoffrückstände am Ground Zero gefunden worden sein)
  • Der (seit Juni 2001) Eigentümer des World Trade Centers hat die Versicherungssumme nach dem Kauf enorm erhöht
Hierfür gibt es auch zu fast jedem Punkt eine offizielle Erklärung, die das wiederlegt, was behauptet wird. So gibt es zum Beispiel Computermodelle, die berechnet haben, dass die Türme einsturzen mussten - hier gibt es wieder Leute, die das anzweifeln usw. usf... Weiterhin ist das natürlich auch nicht alles - es gibt hier noch viel mehr als diese mickrige Liste - aber das dient ja auch nur der Veranschaulichung.

Fazit

Man sieht also, es ist gar nicht einfach, sich eine Meinung über diese - und möglicherweise auch über viele andere Dinge in der heutigen Informationsgesellschaft zu bilden. Ich finde aber, man sollte vielleicht etwas länger darüber nachdenken, bevor man seine Schlüsse zieht - und gern auch mal einen Kommentar lesen, der nicht unbedingt der eigenen Meinung entspricht.

Meine persönliche Meinung

Eins erstmal vorweg: ich habe versucht, den Beitrag so objektiv wie irgendmöglich zu verfassen - sollte hier und da mal etwas zu viel Meinung rausgeschaut haben, tut mir das Leid. Ich entschuldige mich auch gleich im Voraus für alle wichtigen Details, die ich vergessen oder falsch dargestellt habe - aber dafür haben wir schließlich eine Kommentarfunktion.

Ich bin mir relativ sicher, dass die beiden Twin Tower gesprengt wurden - ich kann mir bei meinem (zugegebenermaßen laienhaften) wissenschaftlichem Vorstellungsvermögen nicht ausmalen, wie diese Türme in diesem Tempo und derart gleichmäßig gefallen sind. Dass ein Großteil der pro-US-Verschwörungslinks auf Verschwörungen.info nicht mehr funktioniert, trägt nicht gerade zur Glaubhaftigkeit der US- Amerikaner bei. Auf Offiziellen Seiten wie Wikipedia werden die Argumente zwar oft heruntergespielt - aber für meine Begriffe nicht überzeugend. Ich habe auch das Gefühl, dass man sich, je länger man sich damit beschäftigt, eher in die Richtung der Verschwörungstheorie driftet, einfach deswegen, weil sie normalverständlich - wissenschaftlich logischer erscheint.

Wenn euch mein Beitrag davon überzeugt hat, dass das WTC gesprengt wurde, habe ich mein Ziel nicht erreicht. Mein Ziel ist eher, dass ihr darüber nachzudenkt, wo ihr euch informiert und was ihr vielleicht besser machen könnt.

Samstag, 6. August 2011

Garantie für Objektivität - wo bist du?

Im Internet gibt es zahlreiche Platformen, auf denen man sich informieren kann - von bild.de über spiegel-online bis hin zu Alles Schall und Rauch. Gerade die Bild ist ja ein Paradebeispiel der Objektivität...

Aber eigentlich gibt es doch Websites, denen man vertrauen kann - wo man hingeht - und die Wahrheit findet. Das Paradebeispiel hierfür ist bekanntlich Wikipedia. Durch die große Anzahl der Autoren, so heißt es, gelangt das Portal zu einer gottgleichen Unfehlbarkeit.
Dieser Satz schreit ja förmlich nach einem Widerspruch: Natürlich ist das nicht der Fall. Es dürfte auch allgemein bekannt sein, dass beispielsweise an Universitäten die ausschließliche Benutzung von Wikipedia höchst verpönt ist (Quelle: Wikipedia - 2 Grade tiefer) - falls die Arbeit überhaupt abgenommen wird.
Wikipedia gilt in Universitäten nicht als seriöses Nachschlagewerk: einfach weil jeder der möchte hier seinen Senf dazugeben darf. SOO einfach funktioniert das natürlich nicht - es gibt ein sehr leistungsfähiges System von Administratoren, welche Artikel Kontrolle lesen und absegnen. Näheres zum Thema ist zum Beispiel hier nachzuschlagen.

Das Ganze ist ja schön und gut - blöd wird es nur, wenn die Autoren selbst eine gewisse Meinung haben - was bei brisanten, politischen Problemen ja nicht selten der Fall ist. So ist das zum Beispiel beim Thema Nahostkonflikt. Ich zitiere einfach mal direkt aus meiner Quelle: "In der arabischen Wikipedia gibt es sehr viele antiisraelische Beiträge, in der hebräischen mehr Inhalte, die einen israelischen Standpunkt wiedergeben, und in der englischen Version hält sich das die Waage". Der komplette Artikel zum Thema lässt sich hier nachlesen. Natürlich ist soetwas bei vielen anderen Themen denkbar - sei es Globale Erwärmung, der Elfte September oder der Euro. Übrigens fällt es mir genau deswegen schwer, eine objektive Meinung zu ebenjenen Punkten zu bilden.
Ein Beispiel: der Tod von Osama bin Laden. Portale wie die Tagesschau verbreiten die Meldung, dass Osama bin Laden tot ist. Dem gegenüber steht zum Beispiel Alles Schall und Rauch, wo behauptet wurde, dass Osama bereits seit 2001 tot ist. Wovon ich überzeugt bin, ist dass der Überfall stattfand - es wurde live darüber getwittert. Aber ob dort ein Osama oder sonstwer umkam... da weiß ich wirklich nicht was ich denken soll.
Die Amerikaner jedenfalls, die eine sofortige Seebestattung von einem Ort, der 1000 km von der Küste entfernt ist durchführen - und nicht einmal ein Beweisfoto veröffentlichen, dass er tot ist, tragen nicht gerade zur Glaubhaftigkeit der offiziellen Version bei.

Noch einmal zurück zum Hauptthema - der Wikipedia. Die Grundidee und deren Umsetzung ist zweifellos eine sehr gute. Jedoch wünscht sich der Wikipedia - Mitbegründer Jimmy Wales etwas, von dem viele Unternehmen mehr als genug haben: Konkurenz! Davon wird es jedoch nicht allzuviel geben, denn mit Wikipedia lässt sich kein Geld verdienen: es gibt schließlich keine Werbung auf dem Portal...
Warum Konkurenz dem Portal gut tun würde und einige weitere Informationen zum Thema sind im kompletten Artikel nachzulesen.

Freitag, 5. August 2011

Personalisierung im Internet - Fluch oder Segen?

Mir ist heute - dank meiner Toolbar von Mister Wong - ein durchaus interessanter Artikel vom Elektrischen Reporter aufgefallen.

Hierin geht es - kurz zusammengefasst - um die momentane/zukünftige Entwicklung des Internets. Speziell um die Personalisierung. Dass Datenschützer hiergegen ohnehin Sturm laufen, dürfte allgemein bekannt sein. Dass allerdings nicht nur Werbung, sondern ebenso Nachrichten personalisiert werden, war mir bislang in dieser Form neu.

Das ZDF hat sich hierfür eine - scheinbar fiktive - Platform mit dem Namen your chronicle ausgedacht, in welcher nur Nachrichten gezeigt werden, die mich persönlich interessieren. Auf den ersten Blick ist das ja nix schlechtes - ich kann mit Fußball - Nachrichten zum Beispiel recht wenig anfangen. Anders sieht das selbstverständlich in meinem Freundeskreis aus - wer interessiert sich in Deutschland schon nicht groß für Fußball?

Aber yourchronicle geht sogar noch einen Schritt weiter. Beispielhaft wird das an Politikern gemacht - diese drehen personalisierte Werbespots für die jeweiligen Zielgruppen. Mal übertrieben gesagt: für die Atomkraftgegner versprechen sie den sofortigen Ausstieg - und für Stromkonzerne versprechen sie, dass dieser wieder rückgängig gemacht wird - je nachdem, welche Nachrichten für mich interessant sind.

Wenn jetzt jemand einen kritischen Bericht über einen solchen Politiker schreibt, dann taucht dieser aber nicht bei allen Personen auf, die sich allgemein für den Politiker interessieren. Er taucht nur bei denen auf, die ohnehin schon eine kritische Meinung gegenüber diesem Politiker haben.

Das wird wohl die Folge haben, dass die Menschen - aus Bequemlichkeit ohnehin nur noch die Nachrichten konsumieren, die ihrem Weltbild entsprechen - eine ähnliche Entwicklung ist ja bereits heute zu erkennen - sei es bei Stuttgart 21 - oder Verschwörungstheoretikern.

Wobei ich sagen muss, dass man sich, um eben diesen einseitigen Einheitsbrei zu vermeiden - möglichst an vielen Stellen informieren sollte. Generell sollte man alles anzweifeln, ob von tagesschau.de - oder infokriegernews. Auch wenn eine der beiden Websites eher meiner Meinung entspricht, ein bloßes Verteufeln von Massenmedien - oder ein bloßes Gutheißen ebenjener ist wohlmöglich nicht mehr der richtige Weg.